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II. Theologie im Gegenwartsdiskurs
Die Theologische Fakultät stellt sich in ihren Forschungen den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Zu diesen Herausforderungen gehören zentral die aktuellen wissenschaftlich-technischen Innovationsschübe, der Klimawandel, die Folgen der Globalisierung und die durch zunehmenden Fundamentalismus bedingten interreligiösen Konflikte. Die Theologische Fakultät ist davon überzeugt, dass sie im Rahmen einer aus vielfältigen Fachkulturen bestehenden Gesamtuniversität zur Bearbeitung dieser Herausforderungen eine wichtige Aufgabe erfüllt. Innerhalb der Universität bedeutet dies, dass die Fakultät interdisziplinäre Kooperationen mit neuen Partnern erkundet und aufbaut.
In den wissenschaftlichen Diskurs trägt die Fakultät die theologische Einsicht in die Grenzen einer rein rationalen Selbst-Deutungsfähigkeit des Menschen und das Wissen um die Kontingenz und Vulnerabilität seiner Existenz ein.
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III. Zukunftsorientierung der Theologie
Die theologische Perspektive auf die Gestaltung der Zukunft wird insbesondere von folgenden Haltungen geprägt:
Empathisches Interesse an Individualität. Empathie soll hier als Bemühung bezeichnet werden, andere Menschen, Kulturen sowie religiöse und weltanschauliche Vorstellungen zu verstehen. Darin kommt eine grundlegende Wertschätzung von Individualität und damit von Pluralität zum Ausdruck. Diese stellt auch einen wichtigen Beitrag der Theologie zur Demokratie dar.
Kritische Selbstreflexion. Die Entwicklungsdynamiken des 21. Jahrhunderts führen zu einer Reihe von Selbstgefährdungen der Menschheit etwa durch den Klimawandel, die Verschmutzung der Meere, Terrorismus, Seuchen oder auch die Gefahren gentechnischer Manipulationen. Christliche Theologie hält seit ihren Anfängen Menschen zu kritischer Selbstreflexion an, indem sie sowohl Schuld und Versagen als auch Lebens- und Weltgestaltung thematisiert.
Perspektive der Hoffnung. Die globalen Gefährdungen des 21. Jahrhunderts bewirken bei vielen Menschen Zukunftsangst. Christliche Theologie bedenkt auf der Grundlage der Zuwendung Gottes zur Welt, wie sie in Jesus Christus erfahren wird, Mensch, Welt und Gott immer auch in der Perspektive der Hoffnung. Theologie kann in den Forschungen der Universität die Aufgabe wahrnehmen, die Zukunftsfragen jenseits von apokalyptischen Ängsten oder naivem Fortschrittsoptimismus zu diskutieren und Räume für die Frage nach der Hoffnung offenzuhalten.
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IV. Profilbildende Schwerpunkte
Auf der Grundlage dieses Selbstverständnisses verknüpft die Theologische Fakultät bleibend wichtige Fragestellungen mit aktuellen Fragen, so dass folgende profilbildende Schwerpunkte der Fakultät gebildet werden:
- Bibel im Kontext von Antike und Orient
- Reformation und Moderne
- Versöhnung in theologischer und ethischer Perspektive
- Religiöse Bildung im Kontext sozialer Wandlungen
- Lutherische Theologie in Kirche und Gesellschaft
- Weltreligionen
Aktiv bringt sich die Theologische Fakultät in die universitären Profillinien „Light, Life, Liberty“ ein, wobei die Mitarbeit in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Linie Liberty besonders gepflegt wird.
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V. Forschungstransfer
Die Theologische Fakultät leistet umfangreiche Transferleistungen in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft. Durch ihre Zentren und durch Einzelpersonen ist sie in vielfältiger Weise national und international vernetzt. Mit Printmedien und digitalen Medien arbeitete die Theologische Fakultät konstruktiv zusammen.
Innerhalb Thüringens unterstützt sie mit ihrer Fachexpertise die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, sowie Bildungseinrichtungen, Bibliotheken und Kultureinrichtungen. Außerhalb Thüringens wirken in Fachverbänden und Gesellschaften Mitglieder der Theologischen Fakultät mit. Zudem bringen sie sich in zahlreiche kirchliche, ökumenische und politische Gremien ein (z.B. Deutscher Ökumenischer Studienausschuss der ACK [DÖSTA], Theologischer Ausschuss der VELKD, Kammer für Theologie der EKD, Präsidium der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa [GEKE], Ökumenischer Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen, Bildungskommissionen der EKD).
Auf internationaler Ebene engagiert sich die Theologische Fakultät in bi- und multilateralen Projekten (u.a. UN Network of Religious and Traditional Leaders for Peace, der Doshisha Universität Kyoto/Japan, Faculdade Luterana de Teologia / São Bento do Sul/Brasilien, Universität Stellenbosch/Südafrika, dem Presbyterian Union Theological Seminary in Seoul, der Tel Aviv University) sowie in zahlreichen Forschungskooperationen mit theologischen Einrichtungen in Osteuropa.
- National
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International
- UN Network of Religious and Traditional Leaders for PeaceExterner Link
- Doshisha Universität Kyoto, JapanExterner Link
- Faculdade Luterana de Teologia - FLT, São Bento do SulExterner Link
- Stellenbosch University, South AfricaExterner Link
- Presbyterian University and Theological Seminary, Seoul, KoreaExterner Link
- Tel Aviv University, Tel Aviv, IsraelExterner Link
Fürstengraben 6
07743 Jena
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Postanschrift:
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Theologische Fakultät
Dekanat
07737 Jena