Netz, Netzwerk, Gesichter

Miteinander sprechen - Kontroversen der dialogischen und analytischen Theorien von Sprachhandlungen

Gastvortrag von Univ.-Prof. i. R. Dr. Stephan Grätzel
Netz, Netzwerk, Gesichter
Foto: Pixabay
Veranstaltungseckdaten
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Beginn
Ende
Veranstaltungsarten
JCRS
Ort
Rosensäle
Fürstengraben 27, 102
07743 Jena
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Es referiert
Dr. Stephan Grätzel
Organisiert von
Jena Center for Reconciliation Studies (JCRS)
Martin-Buber-Forschungsstelle
Veranstaltungssprachen
Deutsch
Englisch
Barrierefreier Zugang
nein
Öffentlich
ja

Abstract

In der akademischen Auseinandersetzung mit Sprache ist es bisher zu keiner Kontroverse zwischen dialogischer Sprachhandlung und analytischer Theorie der Sprechakte gekommen. In den Theorien von Sprache kommt Dialogik nicht vor, hier wird nur die Theorie der Sprechakte thematisiert. Sie ist sprecher-zentriert und analysiert die unterschiedlichen Strategien von Sprechakten. Dabei geht es darum, was ein Sprecher mit seiner Aussage getan hat. Die Dialogik ist hörer-zentriert, sie analysiert die Wirkung der Sprache. Dabei geht es darum, welche unterschiedlichen Mächte in der Sprache vorherrschen. Sprache selbst wird dabei nicht als Wort, sondern als Antwort verstanden. Damit verbunden ist die Priorität des Du, das grammatisch als erste Person vor das Ich rückt. Diese Verkehrung der Ausgangspunkte findet sich schon bei den Klassikern der Dialogik. Im Vortrag wird versucht, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Dialogik zu beleben, auch vor dem Hintergrund, wieder zu einem Dialog mit der Natur zurückzukommen.

Dr. Stephan Grätzel

1998-2018 Universitätsprofessor für Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, leitete den Arbeitsbereich Praktische Philosophie sowie die internationalen Forschungsstellen zu Maurice Blondel und Eugen Fink.

Publikationen u.a.: Versöhnung: die Macht der Sprache, Freiburg 2018, Was soll ich tun? Orientierungen für den Ethikunterricht in der Oberstufe, Göttingen 2009, Grundlagen der Praktischen Philosophie, Bd. 1-4, London 2006-2008, Dasein ohne Schuld, Göttingen 2004, Verstummen der Natur, Würzburg 1997.

Herausgeber: Joachim Kopper, Transzendentales und dialektisches Denken, Freiburg 2025, Michel Henry, Das Wesen des In-Erscheinung-Tretens, Freiburg 2019, Maurice Blondel, Die Tat, Freiburg 2018. Gründer und Mitherausgeber der Buchreihe dia-logik, Freiburg 2012ff.

Nach der Emeritierung widmet er sich dem Projekt einer Sprache der Natur, das an die Überlegungen in Verstummen der Natur anschließen soll.

Hier finden Sie das Plakatpdf, 896 kb und die Einladungpdf, 802 kb zum Gastvortrag von Univ.-Prof. i. R. Dr. Stephan Grätzel.

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